Produkte & Lösungen für die Wasserdampfdestillation
Für die Bestimmung wasserdampfflüchtiger Substanzen
Die Destillation ist eines der ältesten Verfahren, um Stoffe voneinander zu trennen. Die daraus entwickelte effizientere Wasserdampfdestillation liefert bei gleichem Probenspektrum sichere, schnellere und besser wiederholbare Ergebnisse. Die Eigenschaft von Substanzen, sich durch Wasserdampf abtrennen zu lassen, wird in vielen analytischen Bereichen genutzt, um diese Substanzen qualitativ oder quantitativ zu bestimmen.
In der Lebensmittelanalytik dient der Gehalt an flüchtigen basischen Stickstoffverbindungen zur Feststellung des Frischegrades von Fisch und Fischprodukten. Der Gehalt an SO2 in Lebensmitteln und in Getränken muss aufgrund von gesetzlich festgelegten Höchstgrenzen überwacht werden. Bei Lebensmitteln wie z.B. Trockenfrüchten, Wein und Shrimps kommt Schwefeldioxid als Konservierungsmittel zum Einsatz und muss entsprechend bestimmt werden. In Weinlaboren werden im Rahmen der Kennzeichnungspflicht der Alkoholgehalt in alkoholischen Getränken und der Gehalt an SO2 bzw. an Sulfiten analysiert. Der Gehalt an flüchtigen Säuren ist ein wichtiger Parameter für die geschmackliche Qualität des Weines. In der Bierherstellung dient der ermittelte Gehalt an vicinalen Diketonen zur Beurteilung des Gärprozesses und des Geschmacks von Bier. In der Umweltanalytik werden der Ammoniumgehalt, der Phenolindex und der Cyanidgehalt (Gehalt als Cyanwasserstoff) in Böden und Wasser bestimmt. Bei aminoplastischen Klebstoffen bestimmt der Formaldehydgehalt die Funktionsfähigkeit der Kleber. Bei Holzwerkstoffen dient der ermittelte Formaldehydgehalt zur Klassifizierung dieser Werkstoffe nach den gesetzlich festgelegten Emissionsgrenzwerten.
Wasserdampfdestillation mit Titration
Die Wasserdampfdestillation mit angeschlossener Titration liefert auf direktem Weg und in kürzester Zeit das quantitative Ergebnis. Das aufgefangene Destillat wird nach Beendigung der Destillation durch Hinzudosieren der Maßlösung sofort gegentitriert und das Ergebnis berechnet.
Das Verfahren wird eingesetzt zur Bestimmung der flüchtigen basischen Stickstoffverbindungen TVB-N in Fisch und Fischprodukten nach BVL L10.00-3, zur Analyse des Ammonium-Stickstoffs in Böden und Wasser und zur Ermittlung des SO2-Gehaltes in Lebensmitteln. Die Analyse der flüchtigen Säuren in Wein erfordert vor der Titration noch ein Erhitzen der Vorlage bis zum Siedepunkt, um enthaltenes CO2 zu entfernen. Anschließend wird mit NaOH titriert. Wasserdampfdestillation und Titration mit NaOH werden auch bei der Bestimmung des Formaldehydgehaltes in Klebern und Holzwerkstoffen eingesetzt.
Wasserdampfdestillation als Probenvorbereitung für die anschließende quantitative Bestimmung mittels anderer Verfahren
Die wasserdampfflüchtige Substanz wird mittels Wasserdampfdestillation aus der Probenmatrix abgetrennt und im Anschluss je nach Probenmatrix und Analyt entweder photometrisch, mittels Dichtemessung oder mittels anderer Verfahren quantitativ bestimmt.
Für die Bestimmung des Phenolindex in Böden und Wasser etwa werden nach dem Deutschen Einheitsverfahren DIN 38409 die ausgetriebenen Phenole und anderen oxydativ-kupplungsfähigen Verbindungen photometrisch analysiert. Auch bei der quantitativen Bestimmung von Cyanid in Wasser, Böden und Schlämmen nach DIN 38405 kommt die Photometrie zum Einsatz. Vicinale Diketone in Bier werden nach MEBAK nach dem Austreiben ebenfalls photometrisch bestimmt. Der Alkoholgehalt in Getränken hingegen wird durch Dichtemessung des Destillates ermittelt. Für Wein gilt hier die OIV-Vorschrift.